Fleißige Bienen

April 2024

Liebe LeserIn,

Saharastaub und starker Wind verhindern aktuell meine fotografischen Ambitionen im Bereich der Makro- und Landschaftsfotografie - so ist das in der Naturfotografie manchmal. Obwohl es technisch für mich schade ist, finde ich es auch irgendwie gut, dass nicht alles immer planbar ist.
Doch bevor der tägliche Sturmwind und Dunstschleier die Möglichkeiten einschränkte (zu fotografieren gibt es ja immer etwas), hatte ich die großartige Gelegenheit bei einem meiner Auftraggeber die alten Obstbäume in voller Blüte zu bestaunen. 

Märzenbecher Blüten

Das Blütenmeer beindruckte mich sehr.

Blütenmeer

Leider hatte genau an diesem Tag der Gärtner die fotogen(st)en Bäume beschnitten, was zur Folge hatte, dass überall Häufen mit Ästen herumlagen. Für mich ergab sich daraus die spannende Herausforderung, die Häufen möglichst unauffällig im Bild unterzubringen.

Abendlicht am Hang

Schnell war klar, ich muss am Morgen wiederkommen. Denn die volle Blüte geht oft innerhalb weniger Tage, manchmal sogar nur Stunden, vorbei und aufgrund der Hanglage gen Osten könnte das schöne Morgenlicht die Bäume zum Leuchten bringen. Während ich in Vorbereitung für den kommenden Morgen noch einige geeignete Bildkompositionen suchte, neigte sich die Sonne dem Horizont zu.
Eine kleine mentale Alarmglocke läutete in meinem Kopf - "Achtung, Abendrot im Anmarsch!".

Einer der einzeln stehenden Bäume auf der anderen Seite des Grundstückes wurde spontan mein Ziel. Nur wenige Minuten Fußmarsch, waren schnell absolviert und gerade, als ich mit der Komposition des Bildaufbaues fertig war, ging auch schon die Sonne unter. Der Himmel glühte für wenige Minuten und der Sensor der Kamera auch.

Abendrot am Obstbaum

Viel zu schnell verging die Zeit und als ich zu Hause in Mittenwald ankam, war es bereits 22 Uhr. Schnell die Speicherkarten geleert, Akkus zum Laden angehängt, zu Abend gegessen und Sachen für den nächsten Tag gepackt.
Wenige Stunden später, klingelte der Wecker - wie immer viel zu früh.

Doch die kurze Nacht hatte sich gelohnt. Schönes Morgenlicht belohnte mich und ich konnte die am Vorabend geplanten Bilder umsetzen. Im Anschluss wanderte ich noch ein wenig durch den Blütenhang. Ein Schwirren und Summern erfüllte die Luft und fleißige Bienen flogen überall hin und her.

Honigbiene beim Abflug

Im Gegensatz zum letzten Newsletter, nutze ich dieses Mal "Low-Tec", war also ohne zusätzliche Lichter und Alufolie etc. unterwegs. Lediglich Kamera und Makroobjektiv begleiteten mich auf der Jagd nach den kleinen Honigsammlerinnen. Es war gar nicht so leicht zu erahnen welche Blüte das nächste Ziel sein würde und entsprechend zu fokussieren. Denn die Bienen halten ja nur einige wenige Millisekunden je Blüte an und da muss der "Schuss" sitzen.
Das Jagdfieber packte mich und einige Bilder sind gelungen. Unter den vielen Ergebnissen, fand sich auch das Bild des Monats April "Fleißige Biene".
Während ich vor Ort noch in das Sirren und Summen, sowie die Motivjagd versunken war, wurde das Licht rasch zu hart und vernünftige Aufnahmen ohne Blitz etc. unmöglich...

Einige Bilder ohne Bienen entstanden ebenfalls. Zwei davon gefallen mir besonders gut, wie findest Du sie?

Blütentraum I

... oder vielleicht doch lieber dieses? 

Blütentraum II

Ich freue mich auf Dein Feedback und wünsche Dir frohe Ostern, 

Dein Sebastian Frölich